Monatsupdate Januar 2022 – „Übereifer lässt grüßen“

Monatsupdate Januar 2022 – „Übereifer lässt grüßen“

Der Januar war in erster Linie mal ein Schlag ins Gesicht. Nach großer Euphorie und viel Vorfreude auf das neue Jahr musste ich mir leider einige Fehler eingestehen und schloss den Monat schlussendlich nach 8 Trades mit einem Minus von 1.478 $/€ ab.

Einen Blick auf meine Monatsziele erspare ich mir daher lieber und wende mich gleich meinen Learnings zu. Was war also los am Markt und wie konnte das passieren?

Grundsätzlich war der Januar allgemein von Verlusten geprägt und die großen Indizes wie der S&P und der Nasdaq hatten deutliche Verluste mit mehr als minus 5 % bzw. minus 8 %. Die Kursverluste sind Folge der abschwächenden Erwartungen an den Markt bzw. Gewinnmitnahmen und der Erwartung, dass die amerikanische Notenbank (FED) in 2022 die Geldflut begrenzen wird, was wiederum insbesondere für Techwerte die Aussichten eintrübt.

Ich muss dabei ehrlich sein, hätte ich über die Weihnachtstage die Märkte vernünftig interpretiert und die Augen aufgemacht, hätte ich die Vorzeichen bereits wahrnehmen müssen. Genau genommen gab es die ersten Anzeichen bereits im Oktober / November, als die meisten Charts keine neuen Hochs mehr erarbeitet haben. In meinen anderen Depots habe ich zum Jahreswechsel tatsächlich alle meine Aktienbestände verkauft und Gewinne realisiert, sogar bei Werten, welche ich seit Jahren im Depot habe. Warum ich nicht die gleiche Einschätzung für mein Optionsdepot genutzt habe ist mir schleierhaft.

Ich bin also mit Vollgas in den Markt, habe direkt in der ersten Kalenderwoche Trades eröffnet und wollte ein schönes Ergebnis erarbeiten. Dabei habe ich gleich den zweiten Fehler gemacht. Die erste Kalenderwoche eines neuen Jahres hat in der Regel sehr wenig Handelsvolumen, da die großen Institutionellen alle noch im Weihnachtsurlaub verharren und die Marktbewegungen einfach nicht repräsentativ sind. Als dann die Institutionellen in den Markt kamen zeigte sich die konkrete Richtung, nämlich bergab…

Und da zwei nicht genug waren, folgte gleich der dritte! Ich habe nicht wahrgenommen, dass bereits Mitte Dezember eine Sektor-Rotation stattgefunden hat und großes Geld aus den Wachstumswerten, insbesondere dem Techbereich, in Valuewerte umgeschichtet wurde. Das war insofern ein Fehler, da ich im Januar gleich zwei Optionen im Techbereich eröffnet habe, nämlich auf Apple (AAPL) und auf einen ETF der den Techsektor abbildet, dem XLK.

Die obige Abbildung zeigt ein sogenanntes Ratio, das Verhältnis zweier Werte, in diesem Fall Value- zu Techwerten. Zu erkennen sind ab Oktober / November Ausbrücke bzw. neue Hochs, die ein deutliches Signal hätten sein sollen. Ein Blick dorthin lohnt tatsächlich immer, wie ich feststellen musste.

Nachfolgend die konkrete Tradeübersicht mit den im Januar 2022 realisierten Positionen:

Bei allem Ärger über den Januar, dem verlorenen Geld und den nicht guten Einschätzungen des Marktes war mir eines wichtig, ich habe mich an meinen Handelsplan und an meine Regeln gehalten. Das klingt banal doch ist es oft das größte Problem der meisten Börsenteilnehmer. Verluste gehören zum Geschäft, Emotionen und Hoffnung sollten es nicht.

Liebe Grüße

Sebastian

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